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Unser langer Weg zum eigenen Wohnwagen

Ab wann ist man eigentlich richtiger Camper? Ist man das schon immer, oder wird man dazu? Für meinen Mann und mich kann ich sagen, dass wir hinsichtlich dieser Urlaubsform nie dogmatisch waren. Mit dem Campen in seiner ein oder anderen Form, hatten wir im Laufe unseres Lebens immer wieder zu tun. Doch mochten wir, gerade in unserer Zeit als Paar ohne Kinder, komfortable Hotelaufenthalte genauso gerne.

Während Markus allerdings bereits in seiner Kindheit die ersten Campingerfahrungen sammeln konnte, da seine Eltern ebenfalls einen Wohnwagen besaßen, war bei mir diese Reiseform schlichtweg nicht existent. Kein Mensch aus meinem direkten Umfeld ging früher campen, die meisten Nachbarn und Familien meiner Freunde buchten eine Ferienwohnung oder verbrachten ein paar Tage in der Jugendherberge. Später als Studentin, war ich jedoch begeisterte Teilnehmerin von verschiedenen Windsurfing-Camps und lernte, sozusagen von Null auf Hundert, das Ferienleben in einem großen Zeltlager kennen.

Und plötzlich: Urlaub mit Kindern

Nach und nach trudelten die Kinder in unser Leben und als wir schließlich drei beisammen hatten, gestaltete sich die Auswahl von Ferienunterkünften auf einmal ziemlich kompliziert.

Hotelurlaub:

Bei einem geplanten Hotelurlaub konnten wir über eine der gängigen Reiseplattformen zwar relativ einfach zwei Doppelzimmer buchen, aber dennoch nie einfach so anreisen. Stets mussten wir das Hotel im Nachhinein direkt kontaktieren und erklären, dass wir noch ein Zustellbett und ein extra Frühstück benötigten und einen möglichst humanen Preis für den extra Aufwand heraushandeln. Das funktionierte nicht immer zufriedenstellend, von den Kosten mal ganz abgesehen.

Ferienwohnung oder Ferienhaus:

Bei Ferienwohnungen oder Häusern, bei denen es viele Objekte für mehrere Personen gibt, war es einfacher. Allerdings, durchaus verständlich, ist es bei dieser Unterkunftsart schwierig, nur ein paar Urlaubstage oder ein Wochenende zu buchen. Die magische Woche als Mindestbuchungsdauer scheint bei den meisten Anbietern einfach gesetzt zu sein.

Aufgrund dieser Erfahrungen stand für uns irgendwann fest, dass es doch auch anders gehen müsste.

Zelturlaub auf Elba:

Als wir im Sommer 2014 unbedingt auf die italienische Insel Elba wollten, suchten wir zunächst doch wieder nach einer Ferienwohnung. Das Fazit war ernüchternd: Im August waren die meisten Objekte überteuert, lagen tief im Landesinneren und wirkten auch von ihrer Ausstattung her nicht gerade attraktiv. Wir beschlossen zu zelten und kauften dafür ein riesiges orangenes Zelt mit mehreren Kammern. Wir fanden einen coolen Campingplatz direkt am Strand von Laconella und hatten eine super Zeit dort.

Unser Zelt auf der Insel Elba

Allerdings: Während wir es liebten, abends stundenlang vor dem Zelt zu sitzen und in den Sternenhimmel zu schauen und wir auch auf unseren Luftmatratzen perfekt schlafen konnten, nervten uns dann doch einige andere Sachen. Unser genialer Zeltplatz auf einer Klippe, genau zwischen zwei Buchten, hatte zur Folge, dass die sanitären Anlagen sehr weit weg waren. Mit drei kleinen Kindern liefen wir die Strecke zwischen den selbigen und unserem Zelt gefühlt zu oft…
Ebenso war das Kochen ohne fließendes Wasser, mit dem Herantragen von schweren Wasserkanistern, sehr mühsam. Und auch die genaue Planung, welche Schüssel jetzt mit Salatsoße gefüllt werden durfte, oder eher nicht, weil sie noch für was anderes herhalten musste, war ehrlich gesagt nicht so unser Ding.

Nächste Stufe Mobilheim

Ein paar Jahre später, versuchten wir es erneut mit einem Zelturlaub. Ziel war diesmal die kroatische Insel Cres. Unser Auto war bis zum Anschlag mit Gepäck gefüllt und sogar im Anhänger, den wir hinter uns herzogen, war neben allem möglichen Gedöns, das wir fürs Zelten mitschleppten, kein Millimeter Platz mehr.

Unser Anhänger vollgepackt für den Zelturlaub

Jedoch sollte uns ein Zelturlaub nicht vergönnt sein. Während wir nach Ankunft auf dem Campingplatz bei über 30 Grad versuchten, unser monströses Zelt aufzubauen, stellten wir leider fest, dass die tragende Stange des Zeltes komplett durchgebrochen war. Wann auch immer. Ein Ersatz ließ sich nicht besorgen. Mit viel, viel Glück, wir waren natürlich zur Hauptreisezeit im August unterwegs, bekamen wir spontan das wirklich allerletzte Mobilheim des Campingplatzes zugewiesen.  

Das Mobilheim auf Cres – unsere Rettung

Im Mobilheim genossen wir einen komfortablen Urlaub. Der Vorteil von Mobilheimen gegenüber Ferienwohnungen aus unserer Sicht ist, dass sie durch ihre Lage auf einem Campingplatz, die perfekte Nähe zur Natur bieten. Man hat es beispielsweise nicht weit zum Strand, während bezahlbare Ferienwohnungen oft so liegen, dass man erst mit dem Auto zum Meer fahren muss. Aber auch hier waren wir kritisch: Die Räumlichkeiten waren beengt, in der Küche fehlte das ein oder Kochutensil und wir waren vor allem nicht mehr so flexibel wie mit dem Zelt, so dass wir keinen weiteren Campingplatz besuchen konnten.

Die Idee reifte: Ein eigener Wohnwagen

Mittlerweile hatten wir festgestellt, dass wir mit dem Leben auf einem Campingplatz gut zurechtkamen und die Vorteile gegenüber anderen Unterkunftsarten für uns überwiegten. So fingen wir an, mit dem Gedanken zu spielen, einen eigenen Wohnwagen zu besitzen.

Wir begannen uns umzuschauen, besuchten mehrere Händler vor Ort und durchforsteten die gängigen Automobilplattformen. Mit drei Kindern brauchten wir auch hier einen langen Atem. Denn die Aufteilung von Wohnwagen ist sehr häufig auf Familien mit zwei Kindern ausgerichtet.

Unsere Maxime war aber, dass auf jeden Fall alle Familienmitglieder im Wohnwagen schlafen können sollten. Dass wir dafür den regelmäßigen Umbau von Sitzgruppen zu Betten vornehmen mussten, war für uns o.k., aber wir wollten nicht einplanen, von vorneherein eine Person ins Zelt auszulagern. Ein Etagenbett für drei Kinder war für uns ebenfalls keine Option, da dies einfach zu eng wirkte.

Auch die Beschäftigung mit dem Thema Dusche hat uns lange aufgehalten. Braucht man eine Dusche im Wohnwagen, wenn man auf Campingplätzen doch die sanitären Anlagen nutzen kann? Was wäre, wenn wir mal in Ländern unterwegs wären, wo man freistehen bzw. wild campen dürfte. Da würde sich so eine Dusche doch als äußerst nützlich ja sogar notwendig erweisen, oder?

Kleiner Spoiler: Wir haben dann tatsächlich einen Wohnwagen mit Dusche gekauft, fühlten uns damit total autark, haben diese aber, zumindest jetzt nach zwei Jahren, noch nie benutzt.

Welchen Wohnwagen wir uns dann schließlich gekauft haben, erfahrt ihr in einem weiteren Blogartikel.

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