Schon bei der Anfahrt waren wir von der Umgebung sehr angetan. Durch alte Eichen-Alleen und Straßen, die von weiten Feldern, roten Backsteinhäusern und großzügigen Pferde- und Bauernhöfen umsäumt sind, fährt man auf den Campingpark zu.
In Hüttensee hatten wir einen Komfortstellplatz gebucht, da wir diesen zumeist aufgrund der Größe unseres Wohnwagens brauchen, zum anderen aber auch, weil wir es natürlich ganz bequem finden, direkt Wasser und Strom vor Ort zur Verfügung zu haben. Nach der Anmeldung an der Rezeption, wurden wir von dem netten Betreiber auf eine Art Golf Caddy verfrachtet, damit wir uns in unserem Bereich einen Stellplatz aussuchen konnten.
Die Wiesen mit den Komfortstellplätzen waren gefühlt etwas kleiner. Wenn euch direkte Wasseranschlüsse nicht so wichtig sind, gibt es auf dem Campingplatz jedoch noch andere große Wiesen mit netten Stellplätzen, um sinen Urlaub zu verbringen.
Wir entschieden uns schließlich für ein nettes Fleckchen zwischen zwei Dauercampern und unter einer riesigen Zypresse, die bei der anstehenden Hitze etwas Schatten zu spenden versprach. Allerdings mussten wir schließlich etwas tricksen und einige Zweige zurückbinden, da wir sonst mit unserer Deichsel auf den Weg geragt hätten.
Nur ein paar Schritte entfernt, befanden sich die sanitären Anlagen. Diese sind nicht nur hübsch in schwedenrot gestrichen und waren wirklich immer super sauber, sondern verfügen noch über ein anderes nettes Detail: Neben den Spülplätzen im Freien gibt es auch Außenduschen! Wir haben es wirklich genossen, uns bei den heißen Temperaturen unter freiem Himmel abzubrausen, was wir auch zwischendurch mal gemacht haben, denn im August waren die Temperaturen in Niedersachsen wirklich sehr hoch.
Naturschutzgebiet Meißendorfer Teiche
Bei der Sehnsucht nach Wasser, mussten wir uns natürlich nicht auf die Duschen beschränken, denn Hauptattraktion des Campingplatzes ist seine direkte Lage am Hüttensee, der in die Seenlandschaft der Meißendorfer Teiche übergeht. Letztere sind als Naturschutz- und Vogelschutzgebiet ausgewiesen und bieten zahlreichen Tieren und Pflanzen, wie beispielsweise Seeadlern, Kranichen, Fischottern sowie verschiedenen Libellen- und Schmetterlingsarten wertvollen Lebensraum.
In den Meißendorfer Teichen ist das Baden selbstverständlich nicht gestattet. Ein kleiner Wehrmutstropfen für uns war es jedoch, dass dies auch im Hüttensee verboten ist. Zwar ist es möglich, Tret- oder Segelboote auszuleihen, oder auch ein eigenes Boot gegen Gebühr zu Wasser zu lassen, aber man darf eben weder vom Ufer noch vom Wasser aus schwimmen gehen. Ich muss sagen, dass uns diese Tatsache vor der Buchung nicht so ganz klar war, da es nicht deutlich kommuniziert wird und auch auf den Fotos immer mit einer Ansicht der gesamten großen Seenplatte geworben wird.
Badesee mit Sandstrand
Dennoch kommen Badehungrige auf ihre Kosten, da es dem Hüttensee vorgelagert, einen netten kleinen Badesee mit Sandstrand für Camping- und Tagesgäste gibt. Auch ein Restaurant befindet sich am Ufer. Unsere Kinder haben den See sehr gerne genutzt und wir konnten sie auch unbesorgt allein dort schwimmen gehen lassen, wenn wir selbst mal nicht mitgehen wollten.
Zusätzlich gibt es für Angler (was wir ja auch sind), direkt auf dem Campingplatz zwei Fischteiche. Wir haben dort allerdings nicht geangelt, weil man für diese Freizeitbeschäftigung ja relativ viel Zeit einplanen muss. Schnell mal zwischendurch eine Stunde die Angel ins Wasser halten, führt selten zum Erfolg und wir hatten in der Lüneburger Heide einfach zu viele andere Ablenkungen.
Apropos Ablenkungen: Unsere Kinder sind für den Spielplatz, den es im Campingpark Hüttensee natürlich auch gab, mittlerweile fast schon zu groß. Was sie aber sehr gerne genutzt haben, war die Trampolin Anlage, die für kleine Gebühr zur Verfügung steht. Und das auch nur, wie uns die Campingplatzbetreiberin erklärte, weil die Kinder früher dazu geneigt haben, nicht mehr runter zu gehen.
Fazit
Wie bereits kurz erwähnt, liegt der Campingpark Hüttensee am Südrand der Lüneburger Heide. Das bot uns die Gelegenheit für ein paar wirklich schöne Ausflüge, worüber ich demnächst berichten werde.
Würden wir den Campingplatz empfehlen: Definitiv ja. Aufgrund der Lage am Naturschutzgebiet, können wir uns vorstellen, dass es besonders schön ist, dort einige Zeit im Herbst zu verbringen, wenn die Zugvögel auf dem Weg in den Süden dort Zwischenstation machen.

